Unser Energielexikon auf einen Blick
In den vergangenen Wochen haben wir in unserem Energielexikon unterschiedliche Begriffe aus der Fachwelt der Heiztechnik genauer erklärt. Heute präsentieren wir eine zusammenhängende, alphabethisch geordnete Gesamtausgabe, angefangen von "B" wie Brennwerttechnik bis "W" wie Wärmepumpe. Haben Sie Fragen zu Energiethemen, die hier nicht erklärt werden? Zögern Sie nicht, uns anzurufen, wir sind gerne für Sie da.
Unser Energielexikon erklärt die wichtigsten Fachbegriffe einfach und verständlich
Brennwerttechnik
Die Brennwerttechnik nutzt die durch Verbrennung von Öl, Gas, Holz oder Pellets freiwerdende Energie doppelt. Anders als bei den früheren Niedertemperaturkesseln wird bei der Brennwerttechnik auch die Restwärme aus den Abgasen gewonnen durch Kondensation des enthaltenen Wasserdampfes.
Endenergiebedarf
Der Begriff Endenergiebedarf bezeichnet die Energiemenge in Kilowattstunden, welche für die Gebäudebeheizung aufgebracht werden muss, unabhängig vom individuellen Verbrauch. Berücksichtig werden dabei der Heizwärme- und Warmwasserbedarf sowie die Verluste des Heizungssystems und des Warmwasserbereitungssystems.
Energieausweis
Der Energieausweis ist ein Pflichtdokument für privat vermietete Immobilien. Es darf nur von zugelassenen Experten ausgestellt werden und belegt, wie hoch Endenergie- und Primärenergiebedarf eines Gebäudes pro Jahr und Quadratmeter sind.
Effizienzhaus 40, 55, 70, ...
Der von der Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW des Bundes geschaffene Begriff Effizienzhaus definiert den Energiestandard von Wohnhäusern und bildet die Grundlage für die Vergabe von Fördergeldern. Die Zahl bezeichnet den Prozentsatz, den das jeweilige Objekt anstelle der gesetzlich verlangten Norm, also 100 Prozent, tatsächlich an Energie benötigt. Also je niedriger die Zahl, desto besser.
Energieeinsparverordnung (EnEV)
Die Energieeinsparverordnung legt fest, wie hoch der Energiebedarf von neuen Häusern und sanierten Altbauten maximal sein darf. Diese Werte werden in regelmässigen Abständen angepasst.
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)
Das ist ein Gesetz zur Förderung und zum Ausbau von Strom- und Wärmeerzeugung aus regenerativen Energiequellen. Darin ist unter anderem die Einspeisevergütung für Solarstrom festgelegt.
Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWG)
Dieses Gesetz legt verbindlich fest, wie hoch der Anteil an regenerativen Energien wie Sonnenlicht, Biomasse oder Erdwärme zum Beheizen eines Neubaus sein muss. Diese Werte werden von Zeit zu Zeit angepasst.
Passivhaus
Der Energiebedarf eines solchen Gebäudes ist extrem niedrig. Da es hoch wärmegedämmt ist, benötigt es keine klassische Heizung, dafür aber eine kontrollierte Lüftung. Der Heizenergiebedarf eines Passivhauses liegt bei maximal 15 kWh/m2/a, der Primärenergiebedarf bei maximal 40 kWh/m2/a.
Photovoltaik
Mit dieser Technik gewinnt man Strom aus Sonnenlicht. Der erzeugte Gleichstrom wird in Wechselstrom umgewandelt. Die Betreiber einer Photovoltaikanlage verbrauchen den Strom entweder selbst oder speisen ihn gegen Vergütung ins Stromnetz ein.
Plus-Energie-Haus
Ein solches Gebäude erzeugt rechnerisch mehr Energie, als es verbraucht. Dies wird bewerkstelligt durch eine sehr effiziente Dämmung, einen geringen Energiebedarf und die Erzeugung von Solarstrom.
Primärenergiebedarf
Dieser Wert beziffert die gesamte Energie, die für Heizung, Lüftung, Warmwasser und haustechnische Hilfsgeräte, zum Beispiel Wärmepumpen, verbraucht wird. Man misst den Wert in Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr (kWh/m2/a). Darin ist auch berücksichtigt, wie viel Energie für die Produktion und den Transport von Gas, Öl, Holzpellets oder Strom anfällt: Strom erhöht die Zahl, Holz verringert sie. Je höher die Endsumme ausfällt, desto schlechter ist die Ökobilanz des Hauses.
Solarthermie
Kollektoren sammeln Sonnenenergie und erwärmen damit Wasser, das in einem hoch gedämmten Pufferspeicher gelagert wird. Der Speichertank ist meist an den Heizkreislauf angeschlossen und speichert auch das Warmwasser zum Duschen, Baden und Abwaschen. Gängige Flach- oder Röhrenkollektoren decken den Jahresbedarf eines vierköpfigen Haushalts zu zirka 65 Prozent.
U-Wert
Der U-Wert beziffert den sogenannten Wärmedurchgangswert. Das heisst er gibt an, wie viel Wärme pro Sekunde durch eine Bauteilfläche verloren geht, etwa durch ein Fenster, eine Aussentür oder Aussenwand. Die Masseinheit ist Watt geteilt durch Quadratmeter mal Kelvin (W/m²K). Je niedriger die Zahl, desto geringer ist der Wärmeverlust durch das Bauteil. Der Wärmedurchgangswert von Fenstern wird als Ug-Wert ausgedrückt, wobei das «g» für Glas steht.
Wärmepumpe
Die in Luft, Boden oder Grundwasser gespeicherte Energie der Sonne liefert der Wärmepumpe zirka 75 Prozent der Heizenergie. Mit nur 25 Prozent Fremdenergie – dem Strom für die Pumpe – produziert die Anlage 100 Prozent Heizleistung. Dazu wird der Aussenluft, dem Erdreich oder dem Grundwasser Wärme über ein Wärmetauschersystem entzogen. In einem Pumpenkreislauf wird diese Wärme dann auf die für Brauchwasser- und Heizzwecke geeignete Temperatur von zirka 40 Grad angehoben. Lesen Sie dazu auch die Beiträge von Gebäudeklima-Schweiz: https://www.gebaeudeklima-schweiz.ch/fachthemen/waermepumpen/