Deshalb machen Wasserenthärtungsanlagen Sinn

Machen Wasserenthärtungsanlagen Sinn? Durchaus meinen wir! Denn obwohl aus unseren Schweizer Wasserhähnen qualitativ hochwertiges Trinkwasser fliesst, verfügt dieses je nach Wohnregion über einen hohen Kalkgehalt. Und dieser kann den Sanitäranlagen und Haushaltsgeräten, wie Warmwasserboiler, Plattentauscher von Warmwasserbereitungsanlagen, Kaffeemaschine, Spül- oder Waschmaschine, mit der Zeit ganz schön zusetzen. Im besten Fall lässt sich der Kalk entfernen. Im schlimmsten Fall muss man das betroffene Gerät austauschen.  Damit das erst gar nicht passiert, lohnt es sich, regelmässige Entkalkungen durchzuführen, oder aber eine Wasserenthärtungsanlage anzuschaffen. Eine solche hilft nicht nur die Geräte zu schützen, sondern auch deren Energiebedarf zu senken.

Ionentausch gilt als wirksames Verfahren

Wasserenthärtung durch Ionentausch ist das am häufigsten verwendete Enthärtungsverfahren. Dabei tauscht eine chemische Gleichgewichtsreaktion Kalzium- und Magnesiumbestandteile im Wasser durch Natrium aus. Fachleute bestätigen die Wirksamkeit dieser Methode. Jene der physikalischen Wasserenthärtung ist jedoch nicht wissenschaftlich bewiesen. Der Schweizerische Verein des Gas- und Wasserfaches (SVGW) mahnt deshalb zur Vorsicht. Man sollte sich beim Erwerb solcher Anlagen unbedingt deren Wirksamkeit vertraglich zusichern lassen. Ausserdem weist der SVGW darauf hin, dass Hausbesitzer für Geräte, die ins Rohrleitungssystem eingebaut werden, in der Regel eine Bewilligung von der zuständigen Wasserversorgung benötigen. Aus rechtlichen und technischen Gründen sollte man den Einbau deshalb nur von einem dazu berechtigten Installateur ausführen lassen.

Gerätewartung ist trotzdem nötig

Trotz Wasserenthärtungsanlage müssen Haushaltgeräte und Boiler gewartet werden. Denn ein schlecht gewarteter Warmwasserboiler verschlingt viel mehr Energie, um beispielsweise die verkalkten Heizstäbe aufzuheizen. Das ist nicht nur schädlich für die Umwelt, sondern auch schlecht fürs Portemonnaie. Im Schnitt sollte man einen Boiler alle fünf Jahre von einem Fachmann warten lassen. Dieser ersetzte nebst der professionellen Wartung bei Bedarf auch Schutzanode und Dichtungen.

Gut zu wissen: Bei regulärem Betrieb des Boilers heizt dieser das Wasser auf eine Temperatur von höchstens 55 bis 60 Grad auf. Höhere Temperaturen führen schneller zu Verkalkungen, tiefere können die Bildung von Bakterien fördern. Um Letzterem vorzubeugen, kann man der Boiler von Zeit zu Zeit stärker aufheizen, damit Bakterien und Keime eliminiert werden.

So wird der Kalkgehalt gemessen

Den Kalkgehalt des Schweizer Trinkwassers misst man in Grad französischer Härte (°fH). Je härter das Wasser, desto mehr Kalk enthält es. In der Schweiz unterscheidet man zwischen den folgenden Härtebereichen:

  • Härtebereich 1: sehr weiches Wasser 0° – 7° fH
  • Härtebereich 2: weiches Wasser, 7°-15° fH
  • Härtebereich 2: Mittelhartes Wasser 15° – 25° fH
  • Härtebereich 4: ziemlich hartes Wasser 25° – 32° fH
  • Härtebereich 5: hartes Wasser 32° - 42° fH
  • Härtebereich 6: sehr hartes Wasser 42° + fH

Testen Sie selbst

Wollen Sie wissen, wie hart das Wasser in Ihrer Wohnregion ist? Besuchen Sie die Wasserhärte-Landkarte des Schweizerischen Vereins des Gas- und Wasserfaches.