Die Umwälzpumpe, der stille Stromfresser
Wussten Sie, dass Sie zu Hause stille Stromfresser haben? Zum Beispiel die Umwälzpumpe, die häufig unscheinbar und wenig beachtet im Keller ein Schattendasein fristet? Wenn nein, sollten Sie weiterlesen.
Was macht die Umwälzpumpe?
Die Umwälzpumpe ist der eigentliche Motor für das Wärmeverteilsystem. Heisst, sie fördert das Wasser durch den Heizkessel oder den Wärmetauscher zur Bodenheizung oder den Heizkörpern und abgekühlt wieder zurück zur Heizungsanlage.
Über 30 Prozent Strom für die Katz
Die ernüchternden Tatsachen gleich vornweg: Zu gross bemessene Umwälzpumpen können den Energie- und Stromverbrauch unnötig in die Höhe treiben. Das wenig beachtete Gerät im Keller, das für die Zirkulation von heissem Wasser in der Heizungsanlage sorgt, läuft bis zu 6'000 Stunden jährlich und kann über zehn Prozent des Stroms eines Haushaltes verbrauchen. Gemäss Berechnungen des Bundesamtes für Energie kann bei falsch eingestellten Pumpen sogar ein Drittel der Energie beim Heizen verloren gehen. Kommt hinzu, dass zu gross dimensionierte Pumpen nicht etwa besser, sondern eher schlechter arbeiten. Zumindest jedoch nicht die bestmögliche Wirkung erzielen und eine kürzere Lebensdauer haben. Heute gibt es Umwälzpumpen, die ihren Betrieb selbst regulieren und automatisch die für die Anlage optimale Leistung wählen.
Bis zu 80 Prozent Strom sparen
Neue Umwälzpumpen sind energieeffizient und ihre Effizienzklasse ist jeweils deklariert. Die besten nach dem Energieeffizienz-Index (EEI) klassifizierten Geräte weisen einen Wert von unter 0,23 auf. Das bedeutet, dass sie gegenüber älteren Modellen über 80 Prozent Strom sparen. In der Schweiz dürfen Modelle, die diesen Anforderungen nicht entsprechen, schon gar nicht mehr verkauft werden. Der Ersatz einer Umwälzpumpe kann sich lohnen: Während ihrer Einsatzdauer spart ein effizientes Fabrikat mehrere hundert Franken. Bei grossen Gebäuden kann die Ersparnis sogar mehrere tausend Franken betragen.
Bedarfsgesteuerte Pumpensysteme
Eine sparsame Variante sind Pumpenanlagen, die bedarfsgesteuert sind. Dabei werden Kleinpumpen mit massiv reduzierter Leistung direkt an den Heizkörpern montiert. Sie sind mit einem Temperatursensor im Raum gekoppelt und regeln den Durchfluss des warmen Wassers. Der Energieverbrauch der Raumheizung senkt sich dadurch um bis zu 20 Prozent, wie Tests ergeben haben. Häufig wird im Rahmen einer Heizungssanierung von der Angebots- auf eine Bedarfsheizung umgerüstet. Bei einer solchen Investition handelt es sich um eine werterhaltende Massnahme, die von der Liegenschaftssteuer abgezogen werden kann. Wenn man einen solchen Schritt vollzieht, sollte man sich unbedingt über die aktuellen lokalen Förderprogramme von Kantonen und Gemeinden informieren.
Sparen Sie mit diesem Tipp
Im Frühling sollte man daran denken, die Umwälzpumpe mit der Zentralheizung abzuschalten. Sonst verbraucht sie weiter Strom, obwohl die Heizung gar nicht läuft.
Bild: Vielen Dank an jillroese999 auf Pixaybay