Holen wir uns die Wärme ins Haus!
Holen wir uns die Wärme ins Haus! Jetzt? Denken Sie sich vielleicht? Ja, genau jetzt. Denn Erde, Luft und Wasser bringen nicht nur Gartenfrüchte hervor und lassen Blumen erblühen, sondern sie bergen auch genug Wärme, um Häuser und Wohnungen im Winter zu heizen. Selbst bei minus 20 Grad Aussentemperatur ist das möglich. Die Elemente sind da, man braucht sich quasi nur zu bedienen. Heute erfahren Sie, wie man mit modernen Heizsystemen die natürlichen Ressourcen Erde, Luft und Wasser umweltfreundlich und kostengünstig einsetzt.
Wärmequelle Erde
In bis zu 100 Metern Tiefe ist die Erdtemperatur das ganze Jahr hindurch konstant und kann im Winter als Heizquelle genutzt werden. Sole-Wasser-Wärmepumpen holen die Wärme ins Haus. Dabei werden Sonden tief in die Erde gebohrt. Eine Flüssigkeit, die sogenannte Sole, entzieht dem Boden die Wärme, die über Rohrleitungen zur Wärmepumpe ins Haus transportiert wird. Eine weitere Möglichkeit ist der Einsatz von Erdreichkollektoren. Das sind Rohrsysteme, die in einer Tiefe von lediglich ein bis zwei Metern angebracht werden. Die Eignung der beiden Systeme hängt von Bodenbeschaffenheit und Grundstücksfläche ab.
Wärmequelle Luft
Mit eiskalter Winterluft zu heizen, scheint auf den ersten Blick paradox. Die Luft-Wasser-Wärmepumpe jedoch schafft genau das. Sie ist in der Lage, der Luft bis zu einer Temperatur von minus 20 Grad Celsius Wärme zu entziehen. Das Gerät saugt die Luft an, entzieht ihr die Wärme und gibt die kalte Luft wieder an die Umwelt ab. Die Installation einer Luft-Wasser-Wärmepumpe ist zudem erheblich einfacher und kostengünstiger als jene einer Sole-Wasser-Wärmepumpe, denn die aufwändigen Erdbohrungen entfallen.
Wärmequelle Wasser
Auch die Temperatur des Grundwassers bleibt Sommer und Winter konstant zwischen plus 7 und plus 12 Grad Celsius. Es ist ein sehr guter Speicher für Sonnenwärme. Dank des ausgeglichenen Temperaturniveaus ist die Leistung der Wasser-Wasser-Wärmepumpe das ganze Jahr über fast gleich hoch. Grundwasser steht jedoch nicht überall ausreichend zur Verfügung, und für dessen Nutzung benötigt man eine Genehmigung.
Drei Prüffaktoren
Für welches System man sich letztlich auch entscheidet, eine Wärmepumpe ist in jedem Fall eine gute Wahl. Denn sie nutzt effizient und umweltfreundlich die Umgebungswärme. Dennoch sollte man bei der Anschaffung eines solchen Heizsystems drei Punkte beachten:
- Stimmt die Jahresarbeitszahl? Dabei handelt es sich um das Verhältnis zwischen der jährlich bereitgestellten Wärmemenge und der jährlich eingesetzten Energiemenge.
- Welches Kühlmittel wird verwendet? Es gibt solche, die schädlich sind für die Umwelt, falls sie in die Atmosphäre gelangen. Moderne Wärmepumpen verwenden jedoch Kühlmittel, die umweltfreundlich sind, selbst wenn sie in die Luft gelangen.
- Woher kommt der benötigte Strom? Stammt er aus einer umweltfreundlichen Quelle?
Wenn diese drei Fragen zufriedenstellend beantwortet werden können, steht der Anschaffung des neuen Heizsystems und dem nächsten, wohlig warmen Winter nichts mehr im Weg.