Kalkablagerungen − die Feinde des Boilers
Ja, sie nerven. Die weissen Kalkablagerungen im Haushalt. Gut, wenn sie sichtbar sind, denn dann kann man aktiv etwas dagegen tun. Schwierig wird es, wenn sie sich in den Geräten und Leitungen niedersetzen. Deshalb sollte man einen Warmwasserboiler alle drei bis fünf Jahre entkalken lassen. Warum und wie erklären wir hier.
Die Wasserhärte spielt eine wesentliche Rolle
Kalkablagerungen entstehen, weil die im kalten Wasser gelösten Mineralsalze – vor allem Kalzium und Magnesium – auskristallisieren, wenn das Wasser erwärmt wird. Damit ein Boiler effizient arbeiten kann, muss er regelmässig von dieser Kalkschicht befreit werden. Das heisst etwa alle drei bis fünf Jahre. Ausschlaggebend ist die Härte des Wassers. Liegt sie zwischen 26 - 40 Grad französischer Härte, so muss der Boiler bereits nach drei Jahren entkalkt werden. Liegt die Wasserhärte jedoch bei einem Wert von 10 - 25 Grad französischer Härte reicht es, wenn die Anlage alle fünf Jahre vom Kalk befreit wird. Weitere, wesentliche Aspekte in dieser Berechnung sind die Verbrauchsmenge und die Temperatur. Je stärker das Wasser erwärmt wird, umso mehr Kalkablagerungen entstehen.
Unbehandelt steigt der Stromverbrauch
Unterlässt man diese Wartungsmassnahmen, arbeitet der Boiler mit der Zeit nicht mehr effizient. Die Auswirkungen auf den Energieverbrauch fallen jedoch je nach Boiler unterschiedlich aus. In einem an einen Heizkessel angeschlossen Boiler (Holz, Gas oder Heizöl) wird das Trinkwasser mit einem gewundenen Heizstab – der Serpentine – im Inneren erwärmt. Durch Kalkablagerungen wird die Energieübertragung vom Heizstab auf das Wasser verzögert. Ein Millimeter Kalkbelag auf dem Heizstab erhöht den Energiebedarf um 10 Prozent, 10 Millimeter erhöhen ihn um 50 Prozent. In einem Wärmepumpenboiler verursacht der festgesetzte Kalk sogar einen noch viel höheren Energieverbrauch. Bei Elektroboilern ist diese Diskrepanz weniger dramatisch. Es dauert zwar länger, bis das Wasser warm wird, jedoch wird nicht viel mehr Energie aufgewendet. Allerdings können Kalk und Hitze Schäden verursachen.
Wer ist zuständig? Und wie hoch sind die Kosten?
Das Entkalken eines kleinen Wohnungsboilers durch den Fachmann kostet um die 250 Franken. Nicht inbegriffen sind allfällige Ersatzteile wie Anode, Dichtung und so weiter. Je grösser und komplexer der Boiler ist, umso mehr kostet das Entkalken. Ist der Boiler in der Wohnung installiert, so muss sich im Allgemeinen der Mieter um die Entkalkung kümmern und dafür aufkommen. Handelt es sich um einen Boiler für das ganze Miethaus, so sind die Kosten für das Entkalken anteilsmässig in der Heizkostenabrechnung enthalten.
Gute Pflege erhöht die Lebensdauer
Die regelmässige Pflege ist ein wichtiger Aspekt, um die Lebensdauer des Boilers, die bei rund 20 Jahren liegt, zu verlängern. Einzelne Geräte können bei guter Wartung wesentlich älter werden. Steigt der Boiler aus, sollte man bei einer Neuanschaffung die kantonalen Energievorschriften beachten. Sinnvoll wäre es, auf einen Wärmepumpenboiler (Brauchwasser-Wärmepumpe) umzusteigen. Mit den teilweise neuen Energiegesetzen (MuKEn 2014) haben einige Kantone den Ersatz reiner Elektroboiler innert 15 Jahren vorgeschrieben.
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