Warum soll man in der Schweiz Wasser sparen?

Warum soll man in der Schweiz Wasser sparen? Es fällt schliesslich in rauen Mengen vom Himmel. Nun, ganz so einfach ist es nicht. Denn erstens tropft das feuchte Nass nicht in Trinkwasserqualität auf die Erde und zweitens benötigt das Aufheizen des Warmwassers eine Unmenge an Energie. Jüngsten Berechnungen zufolge verschlingt dieser Prozess rund 12 Prozent des Energiebedarfs eines durchschnittlichen Haushalts. Allein durch einfache Verhaltensmassnahmen lässt sich diese Menge erheblich reduzieren.

Duschen statt baden

Gehören Sie auch zu den Menschen, die gerne lange und ausgiebig unter der heissen Dusche stehen? Keine Angst, das wollen wir Ihnen nicht nehmen. Im Gegenteil, duschen ist wesentlich effizienter als baden, denn eine Dusche benötigt 2,5 Kilowattstunden weniger Strom als ein Vollbad. Mit dieser Energiemenge könnte man für vier Personen fünfmal Spaghetti kochen. Wasser gibt es in der Schweiz zwar genug, aber um 150 Liter Badewasser auf 40 Grad Celsius zu erwärmen, benötigt ein Elektroboiler etwa fünf Kilowattstunden Strom. Nur rund ein Drittel davon benötigt er für die 50 Liter Warmwasser, die man für eine fünfminütige Dusche verbraucht. Wer duscht, statt zu baden, spart jedes Mal etwa 60 Rappen, wer das Wasser beim Einseifen abdreht, spart noch mehr.

Elektroboiler sind ineffizient

Wie wir schon in früheren Blogbeiträgen klargestellt haben, arbeiten Elektroboiler sehr ineffizient. Trotzdem sind in der Schweiz noch rund eine Million solcher Geräte in Betrieb. Diese sind für drei Prozent des gesamten Stromverbrauchs verantwortlich. In den meisten Fällen lohnt es sich, auf eine andere Form der Wärmeaufbereitung umzustellen, beispielsweise auf eine Wärmepumpe, Sonnenkollektoren oder einen Wärmepumpenboiler. Der Abschied vom Elektroboiler würde die Stromkosten um 50 bis 80 Prozent senken.

Sauber mit weniger Tropfen

Die meisten Duschköpfe lassen mehr Wasser durchlaufen, als man tatsächlich braucht. Auch Duschbrausen mit Luftdüsen genügen höchsten Ansprüchen. Hier kann man die Hälfte der Energiemenge einsparen, ohne auch nur das Geringste zu merken. Vor dem Kauf sollte man sich jedoch darüber informieren, welches Sparsystem zu den Installationen im eigenen Bad passt. Auch mit geeigneten Badarmaturen lässt sich eine Menge Energie sparen. Seit 2011 gibt es für Brausen, Düsen und Armaturen ein Energieetikett. Laut Berechnungen des Bundesamtes für Energie kann ein Vierpersonen-Haushalt jährlich 270 Franken an Energie- und Wasserkosten sparen mit Sanitärprodukten, die mit dem Energiesparlabel ausgezeichnet sind.

Wasser sparen beim Zähneputzen

Viele Menschen lassen den Wasserhahn aufgedreht, während sie sich die Zähne putzen. Trinkwasser sprudelt ungenutzt ins Lavabo und die Kanalisation. Eine vierköpfige Familie kann so problemlos 30 000 Liter Wasser pro Jahr verschwenden. Selbst wenn es sich um kaltes Wasser handelt, geht damit eine erhebliche Stromvernichtung einher, denn die Wasserwerke benötigen 20 Kilowattstunden Strom für den Transport des Wassers. Dazu kommt die Energie für dessen Aufbereitung. Das verschwendete Wasser allein kostet die Familie 60 Franken.