Dreifach verglast ist nicht dreimal so dicht
Bedeutet dreifach verglast, dreimal so dicht? Wie Gerüchte und Unwahrheiten entstehen, ist manchmal kaum zurückzuverfolgen, so auch bezüglich moderner Haustechnik. Manches folgt auf den ersten Blick einer gewissen Logik, also kombiniert man, ohne länger darüber nachzudenken. Das Einmaleins der Fensterdichte gehört sicherlich in diese Kategorie. Hier sind drei weitere Beispiele für Unwahrheiten rund um die Haustechnik.
Dreifach verglast ist nicht dreimal so dicht
Drei mal eins gleich drei. Bei den dreifachverglasten Fenstern geht diese Rechnung nicht auf, denn sie sind nicht nur dreimal so dicht, sondern in Wahrheit ungefähr zwölfmal so gut isolierend wie einfach verglaste Fenster! Die Wärmedurchlässigkeit von Fenstern misst man mit dem Ug-Wert. Einfachglas hat einen UG-Wert von 6 kWh/m2K, Dreifachglas einen von 0,5 kWh/m2K. Ein gutes, modernes Fenster hat einen Ug-Wert von 1,1 kWh/m2K.
Schimmelbildung
«Je dichter das Haus, desto besser gedeiht der Schimmel!» Nein! Nur schlecht gedämmte Altbauten setzen an den Innenwänden Schimmel an. Durch konsequentes Lüften kann man dem entgegenwirken. Bei gut gedämmten, modernen Häusern sind die Aussenwände innen warm, was die Kondensation von Luftfeuchtigkeit verunmöglicht. Die Feuchtigkeit, die den Nährboden für Schimmelpilze bildet, kann sich folglich nicht an den Innenwänden niederschlagen. Läuft eine Lüftungsanlage im Haus, hat Schimmel sowieso keine Chance, denn die feuchte Luft wird permanent abgeführt.
Intelligente Haustechnik
Die Technik im Niedrigenergiehaus ist nicht immer so clever, wie behauptet oder von den Herstellern versprochen wird. Oft kämpfen selbst Installateure mit der komplexen Regelelektronik. Bauherren tun gut daran, Referenzobjekte zu besichtigen und mit deren Besitzern zu sprechen, um eins zu eins zu erfahren, wie praxistauglich deren Haustechnik ist. Im Notfall sollte jede Automation auch von Hand gesteuert werden können.