Wärmepumpen nutzen kostenlose Umweltwärme aus Luft, Erde oder Wasser, um Heizwärme für Gebäude bereitzustellen. Damit diese natürliche Energie jedoch effizient in nutzbare Wärme umgewandelt werden kann, benötigt die Wärmepumpe Strom. Der entscheidende Faktor für die Effizienz einer Wärmepumpe ist ihr Wirkungsgrad, der angibt, wie viel Wärme sie aus einer Kilowattstunde Strom erzeugen kann.
Warum verbrauchen Wärmepumpen unterschiedlich viel Strom?
Einfluss auf den Stromverbrauch hat vor allem die Temperaturdifferenz zwischen der Wärmequelle und der gewünschten Heiztemperatur. Je grösser dieser Unterschied, desto mehr Energie muss die Wärmepumpe aufbringen:
- Geringe Aussentemperaturen = höherer Stromverbrauch
- Konstante Wärmequellen = stabilere Effizienz
Ein Beispiel aus der Praxis:
Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe arbeitet effizienter, wenn die Aussentemperatur bei +10 °C liegt, da weniger Strom nötig ist, um die Raumtemperatur auf 21 °C zu bringen. Sinkt die Aussentemperatur jedoch auf -10 °C, steigt der Stromverbrauch, weil die Wärmepumpe mehr Energie für die gleiche Heizleistung aufbringen muss.
Dagegen bieten Sole-Wasser- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen eine stabilere Effizienz, da ihre Energiequellen (Erdreich und Grundwasser) das ganze Jahr über nahezu konstante Temperaturen aufweisen.
Moderne Technologie für maximale Effizienz
Dank der Inverter-Technologie passt sich die Leistung moderner Wärmepumpen stufenlos an den aktuellen Wärmebedarf an. Diese sogenannten modulierenden Wärmepumpen arbeiten präzise nach Bedarf und verbrauchen weniger Strom als ältere Modelle mit fixer Leistung.
Das bedeutet: Die Wärmepumpe läuft nicht ständig auf maximaler Leistung, sondern nur so stark, wie es für die aktuelle Heizsituation erforderlich ist – ein entscheidender Vorteil für Energieeinsparung und Langlebigkeit.
Fazit: Wärmepumpen sind hocheffizient, wenn die Bedingungen optimal sind
- Je geringer der Temperaturunterschied, desto weniger Strom wird benötigt
- Luft-Wasser-Wärmepumpen reagieren auf Aussentemperaturen, Sole- und Wasser-Wärmepumpen sind stabiler
- Modulierende Wärmepumpen sparen Energie durch intelligente Leistungsanpassung
Unterschied zwischen Wirkungsgrad und COP:
- Wirkungsgrad bezeichnet allgemein das Verhältnis von eingesetzter Energie zu nutzbarer Energie. Er wird oft als Prozentwert angegeben (z. B. 90 % Wirkungsgrad bei einem Heizkessel bedeutet, dass 90 % der Energie in Wärme umgewandelt werden, während 10 % verloren gehen).
- COP (Coefficient of Performance) ist eine spezifische Kennzahl für Wärmepumpen und gibt an, wie viele Kilowattstunden Wärme eine Wärmepumpe aus 1 kWh Strom erzeugt.
Beispiel:
Ein COP bei Wärmepumpen von 4,0 bedeutet, dass die Heizung aus 1 kWh Strom insgesamt 4 kWh Heizenergie bereitstellt.
Der Wirkungsgrad könnte theoretisch als 400 % angegeben werden, aber in der Praxis nutzt man den COP als spezifischere Kennzahl.